Circignani, Niccoló / Cavalieri, Giovanni Battista / Roscius, Julius Hortinus: Ecclesiae militantis triumphi sive Deo amabilium martyrum gloriosa pro Christi fide certamina: prout opera RR Patrum Societatis Iesu Collegij Germanici et Hungarici Moderator impensa S. D. N. Gregorii PP. XIII. in Ecclesia S. Stephani / Ecclesiae Anglicanae Trophaea sive Sanctorum Martyrum qui pro Christo Catholicaeque fidei Veritate asserenda antiquo recentiorique Persecutionum tempore mortem in Anglia subierunt, Passiones Romae in Collegio Anglico Rotundi, Roma / Icones operum misericordiae cum Iulij Roscij Hortini sententiis et explicationibus. Pars Prior et Pars Posterior (4 Teile in einem Bande).

Auflage

Rom, Bartolomeo Grassi, 1583 – 1586.

Vier Tafelwerke in einem Bande. Die ersten beiden Teile des Bandes zeigen den kompletten Bilderzyklus der Marterdarstellungen des italienischen Malers Niccolò Circignani (ca. 1530 – 1597), die dieser 1583 im Auftrage von Papst Gregor XIII fertigte. Dieser Auftrag sah vor, die Wände des umlaufenden Säulenganges der Basilika Santo Stefano Rotondo in Rom mit Darstellungen von Martyrien zu versehen. Der Freskenzyklus mit 32 Bildern beginnt mit der Kreuzigung Jesu und dem Martyrium des Stephanus, der wegen seines Glaubens um 36 n. Chr. gesteinigt wurde; es folgen weitere 30 Bilder mit den Darstellungen der Martyrien katholischer Heiliger. Circignani schuf kurze Zeit später einen weiteren Zyklus in der anglikanischen Kollegiatskirche San Tommaso di Canterbury in Rom. Die Zyklen gelten als bedeutende Werke des Manierismus in Rom, gingen aber auch wegen ihrer zum Teil drastischen Details als „hässlichste Malerei Roms“ in die Kunstgeschichte ein. Nur wenige Jahre nach der Entstehung hielt der italienische Kupferstecher und Radierer Giovanni Battista Cavalieri (1525 – 1601) die Werke Circignanis in den hier vorliegenden Kupferstichserien fest. Enthalten sind 33 und 32 Kupfertafeln, die durch ihre Detailgenauigkeit und Ausdruckskraft bestechen. Die beiden weiteren Teile des Bandes (Icones operum misericordiae. Pars Prior et Posterior) zeigen ebenfalls von Cavalieri gestochene Tafeln zum Werk des italienischen Priesters und Schriftstellers Julius Roscio (Julius Hortinus Roscius, ca. 1550 – 1591) zur Misericordia von 1586, das 1589 unter dem Titel „Die leibliche und Geistliche Werck der Barmherzigkeit“ auch in deutscher Sprache erschien. Enthalten sind hier neben zwei ganzseitig illustrierten Titelblättern 8 und 7 ganzseitige Kupferstich-Illustrationen. Text teilweise mit großflächigen gestochenen Kopfvignetten.

Exemplar

66 Bl., 14 Bl., 112 S. Kl.-Folio. Brauner Ganzlederband der Zeit auf fünf Bünden mit goldgeprägtem Rückentitel auf bordeauxrotem Rückenschild, reicher goldgeprägter Ornamentik und dreiseitigem Rotschnitt. Format: 33 x 23 cm.

Buchdeckel allenfalls leicht berieben, lediglich die Unterkante des Hinterdeckels etwas wurmspurig. Der Band ansonsten in sehr gutem Zustand. Innen bemerkenswert gut erhaltenes Exemplar: Seiten sauber und kaum fleckig, die hochwertigen Kupfertafeln in excellenter Erhaltung. In toto sehr gutes Ganzleder-Exemplar dieses beeindruckenden Werkes zur christlichen Ikonographie des 16. Jahrhunderts.