Kleine Kulturgeschichte des Lexikons
Im Folgenden soll ein kurzer Blick auf die Geschichte des Lexikons im Allgemeinen, die bis in die Zeit der vorindustriellen Gesellschaft zurückreicht, sowie der beiden traditionsreichsten Lexika deutscher Sprache, des Brockhaus- und des Meyer-Lexikons, im Besonderen geworfen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Die Aura des Lexikons
- Die Monumental-Lexika des 18. Jahrhunderts
- Brockhaus und Meyer
- Die Fusion
- Herder und Pierer
- Quellenangaben
Die Fusion
Inzwischen - seit 1984 - sind beide Verlage zu einem Unternehmen, der Bibliographisches Institut und F. A. Brockhaus AG, verschmolzen.
Die beiden Verlage sollten unter dem Dach der neuen Holding ihre Programme eigenständig weiterentwickeln. Würde dies auch für die Sparte Großlexika gelten? Wer den vollmundigen Ankündigungen der Verlagsverantwortlichen, Brockhaus- und Meyer-Lexikon unabhängig voneinander weiterzuführen, seinerzeit skeptisch begegnete, sollte Recht behalten.

Den Jahrhunderte währenden Konkurrenzkampf der beiden Flaggschiffe der deutschen Lexikon-Kultur wird es in Zukunft nicht mehr geben. Der fruchtbare Dualismus vergangener Jahre weicht der Monokultur nur noch eines Großlexikons, des Brockhaus - aus Rentabilitätsgründen, wie der Verlag sagt. Während somit der Brockhaus von 2005 an in 21. Auflage erscheint, findet die so facettenreiche Geschichte des Meyer-Lexikons, das so viele Freunde hat, mit der neunten Auflage der achtziger Jahre ihren Abschluss.
Da monopolistische Strukturen bisher selten Innovationen hervorgebracht haben, ist für die Lexikon-Kultur der Zukunft Eintönigkeit zu befürchten.
Lesen Sie im letzten Kapitel Herder und Pierer über weitere respektable Wettbewerber auf dem Lexikon-Markt.